Zuerst hieß Niedermöllern ( Mellere,
Melre, Meller, Melleren, Mellir, Meller inferior, Nedirmellir.) Kirchdorf
, 7 km westlich von Naumburg , zuerst 1144 erwähnt , wo Bischof Reinhard von
Merseburg mit seinem Bruder Christoph seiner Kirche einige Hufen vermacht
. 1195 veräußert hier Pforte 2 . Zins an die Mark Meißen und 1219 stattet
Dietrich von Meißen das Nonnenkloster zu Eisenberg u.a. mit 1 Hufe zu Mehler
aus . Mitte 13. Jahrhunderts setzt dann die mächtige Erwerbspolitik von Pforte
ein . 1254 kauft es vom Kloster Scheiplitz 21 Morgen Schlagholz (silva caedua
fruticetum) ,1287 von Friedrich von Balgstädt 3 Hufen und Wald , 1289 von
Landgraf Albrecht 3 Hufen ,1291 vom Kloster Scheiplitz 5 Hufen und das Kirchenpatronat
, 1301 1,5 Hufen von den Grafen von Osterfeld , 1302 von den Brüdern von Tannrode
einen kleinen Wald , 1303 vom Kloster Marienthal 1 Hufe , 1305 das " Schenkenholz
", 86 Morgen , von den Brüdern von Saaleck , 1305 von den Grafen von Osterfeld
2 Hufen , 1318 von den Brüdern Marschall 0,5 Hufe , Haus und Hof , Weinberg
und das Marschall-Lo , 1353 von den Grafen von Orlamünde " das Dorf mit dem
Gericht " und endlich 1366 vom Moritz- kloster 4,5 Hufen mit Advokatie und
Gericht , welche bis 1275 die Grafen von Wiehe besassen . Ein Geschlecht dieses
Namens ist von 1183-1357 nachzuweisen . Die Kirche ist im wesentlichen noch
der romanische Bau der Gründungszeit , ein Altarhaus von 4,35 mal 3,65 m ,
darüber der Turm mit verschalter Glockenstube in Fachwerk und abgewalmtem
Zeltdach , östlich eine Halbrundapsis mit neuerem Satteldach , westlich das
Langhaus 6,50 mal 9 m , von welchem nur der Westgiebel mit Kreuz ist , doch
sonst ohne Öffnungen , intakt blieb , das Ganze mit Spuren von mehrfachen
Erneuerungen . So ist offenbar im 16. Jahrhundert der Durchbruch durch die
Triumphbogenwand für die Kanzeltreppe angelegt und ein größeres Südfenster
im Altarhaus , außen mit Rechteckrahmen in Stab und Kehle , eingebrochen .
Das Langhaus wurde 1710 erneuert . Hiervon zeugen die beiden Südfenster und
vor allem die nördliche Tür , welche in flauen und mißverstandenen Formen
ein romanisches Urbild wiederholt . Das Gewände ist mit Kehle und Viertelsäulchen
gegliedert und über einem antikisierenden Kämpfer ein Rundbogen in Stäben
und Kehlen flach profiliert . Über dem Scheitel eine barocke Kartusche mit
1709 . Wohl aus gleicher Zeit ist das Fachwerktreppenhäuschen mit Rechtecktür
zur Empore und von 1742 die nördliche Tür im Turm . Das Innere macht den Eindruck
ländlicher Enge und Überfüllung
Die Apsis ist als Sakristei abgetrennt
, links zwischen Chor und Triumphbogen ist eine Steinbank , im Schiff 2 Emporen
mit Decken auf dünnen Stützen , die oberste in das Mansardendach geschoben
, in der Südostecke eine mit steigenden Rundbögen gewölbte Treppe zur unteren
Empore . Altaraufbau : aus Holz von 1686 , bescheidener , aber gedrungener
Säulenbau mit Ähren links und Trauben rechts , verkröpftem Gebälk , knorpligen
Wangen mit den Figuren von Johannes dem Täufer und Moses oben , die etwas
pathetisch , rundlich , fleischig , mit noch ganz gotischzügigen Faltenmotiven
wiedergegeben sind . Als Predelle erscheint ein Gemälde des Abendmahls , schlecht
und recht in niederländischer Manier . In der Giebelkartusche eine Inschrift
, die sich durch besonders servile Fassung auszeichnet : (Ao 1686 wurde dem
drei Einigen Gott zu Ehre dieser Altar auf der Kirchen unkosten mit Cons.
des Herrn Superintend , D. Caspar Christoph Dauderstadts und Herrn Amtschössers
Joh. Diet. Büttners verfertiget als M. Benjamin Müller Pfarrherr und David
Fischer Diakon waren .) Die Kanzel derselben Zeit zeigt an den Ecken gedrehte
Säulen , an den Feldern verknorpelte Rahmen , darin dürftige Gemälde der Evangelisten
. Entsprechend der Schalldeckel mit 2 Engeln . Der Taufstein ist aus einer
großen eiförmigen romanischen Kuppe und einem spätgotischen achteckigen Fuß
mit kelchartigem Knauf zusammengesetzt . Glocken: 1. 75cm breit , 69cm hoch
, am Hals zwischen je 2 breiten Linien eine Schriftzeile.