Geschichte
Betrachten wir nun zusammenfassend die kulturhistorische Vergangenheit der drei Orte , weil sie sich in wirtschaftlicher und geschichtlicher Beziehung vielfach berühren und auch Parochie bilden . Die zahlreichen Funde aus den Grabfelde bei Obermöllern erzählen uns , dass schon in den ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung hier Menschen lebten , liebten , starben und mit Pietät in die Erde gebettet wurden . Aus geschichtlicher Zeit wird ein Meller im Jahre 998 zum ersten Male genannt . Kaiser Otto II. hatte in Memleben , am Sterbeort seiner Väter auf Wunsch seiner Mutter Adelheid und unter Mitwirkung seiner Gemahlin Theophano in kindlich dankbarer Erinnerung seiner Ahnen eine reichsfreie Benediktinerabtei gegründet und sie überaus reich mit Gütern , zu denen auch Meller gehörte , ausgestattet .In der nächsten Urkunde vom Jahre 1144 bestätigt der Kaiser Lothar die oben schon erwähnte Schenkung des Bischofs Reinhard von Merseburg über 12 Hufengüter in den Dörfern Meller und Pomnitz an sein Bistum . Heinrich VI. tauscht 1195 das Dorf Menzendorf gegen andere Besitzungen , unter denen auch 2 Pfund in Meller aufgezählt werden .In einer Urkunde vom Jahre 1275 verzichteten die Grafen von Wiehe für einen Teil der beiden Dörfer Möllern auf die Advocatie und Gerichtsbarkeit zugunsten des Georgenklosters in Naumburg - gegeben auf der Burg in Heseler . Später , 1366 gehen die Rechte an Pforta über . Friedrich von Balgstedt bezeugt 1287 , dass er 3 Hufen in Mellir und einen Wald neben dem Dorfe Mellir für 5,5 Mark an Pforta verkauft habe . Die Hufen sind dem Gastmeister übergeben , weil er sie für das Fremden- und Gasthaus benutzen soll . Gegeben im St. Georgenkloster zu Naumburg . Die Verpflegung der Reisenden gehört im Mittelalter zu den Verpflichtungen der Klöster . Im Jahre 1290 geben die Brüder der mansfeldischen Grafen Hermann und Heinrich von Osterfeld 0,5 Hufe in Obermöllern an Pforta , die jährlich 7 Schillinge Naumburger Denare einbringen .Aus einer Urkunde vom Jahre 1291 erfahren wir , dass Ludwig der Springer bei der Gründung dem Kloster Reinhardsbrunnen 5 Hufen in Niedermöllern schenkte . Diese Güter erhielt , wie schon erwähnt , das Nonnenkloster Zscheiplitz , und als dieses in große Schuldenlast geriet , verkaufte es dieselben und das Patronatsrecht für 55 Mark an Pforta . Die mansfeldischen Grafen verkauften 1301 in Melier 1,5 Hufen und in Pomnitz 1 Hufen an Pforta und im nächsten Jahre erhält dasselbe von den Grafen zu Tannroda einen kleinen Wald beim Dorfe Melier zwischen dem Pfortaischen Walde und dem Walde der Schenken von Saaleck geschenkt . Ein Jahr später verkauft Nonnenkonvent in Marienthal eine Hufe und die dazugehörigen Höfe in Untermöllern , die jährlich 1 Pfund Denare , 9 Hühner und einen Lammsbauch einbringen , für 6 Mark . Die Schenken von Saaleck befinden sich 1305 in großer Geldnot und werden von den Juden in Naumburg und Querfurt aufs äußerste gedrängt , so sehen sie sich genötigt , ihren 86 Morgen großen Wald bei Niedermöllern ( Schenkenholz ) für 43 Mark Freyburger Münze an Pforta zu verkaufen . Im frommen Vertrauen auf die Verheißung des heiligen Bernhard , dass er dem , der ihm auf dieser Erde einen Acker verehren würde , einen Acker im Himmel schenken wolle , geben die Grafen von Osterfeld 1305 in Obermöllern zwei und in Pomnitz 1,5 Hufen mit einem Hofe dem Kloster Pforta . Ebenso freigiebig sind Graf Friedrich und seine Frau Elisabeth von Rabinswald nicht . Sie lassen sich 1306 für 2 Hufen in Pomnitz vom Abte in Pforta dafür 19 Mark geben . Die Familie der Marschälle überfallen 1318 in Niedermöllern 0,5 Hufen , einen wüsten Weinberg , einen Wald , welcher Marschall-Lo heiße mit Haus und Hof und was sie sonst im Dorfe besessen , dem Kloster Pforta . Es folgt nun im Jahre 1353 der ganze Besitz der Grafen von Orlamünde , den sie in den drei Dörfern ihr Eigen nannten . Sie verkaufen Ober- , Niedermöllern , Pomnitz , Hopfendorf , Lasan und Rospach mit allen Rechten , Ehren und Freiheiten , mit aller Herrschaft und Nutzung , mit Zinsen , Geldern und Gerichten in Feld und Dorf über Hals und Hand , mit allem , was dazu gehörte an Hufen , Äckern und Lande , bearbeitete und unbearbeitete , von Wiesen, Weiden und Gärten , von Wäldern und Weideplätzen , Gewässern , von Höfen und Hofstätten um 170 Mark löthigen Silbers Erfurter Gewährs , welche Pforta richtig bezahlt habe . Dieser Red und Ding gezeug , sint unser vorgeschriebene Manne , Ritter und Knechte : Her Beringer , Techant zu Bibra , unser Notarius , und die geistlichen Luthe : Dietrich , Prior , Christian , großkeller . Nicklaus , unterkeller ; Dietrich , Pictenz-Meister ; Reinhard , Hofmeister in Genstedt ; Nikolaus , der Seckelmeister , Mönche und Brüder zu der Pforten . Im Jahre 1366 vermehrte sich der Besitz Pfortas in den drei Ortschaften zusammen um 16 Hufen und zwar erhielt es vom Moritzkloster in Naumburg 9,5 Hufen mit den dazu gehörigen Höfen in Niedermöllern für 60 Schock Groschen und 2 Hufen in Obermöllern . Vom Georgenkloster erwarb Pforta 2,5 Hufen in Niedermöllern und 2 Hufen im Pomnitz . Die Zerrüttung ihrer Finanzen und eine drückende Schuldenlast nötigten sie nach reiflicher Überlegung zu diesem Schritte . Mit dieser letzten Erwerbung war Pforta in den Vollbesitz dieser drei Orte und behielt dieselben auch bis zur Auflösung des Klosters . Hierauf wurden sämtliche Pfortegüten zum Amte Pforta vereinigt , das 1819 aufgehoben und zum Kreise Naumburg geschlagen . Die Abgaben aber wurden in Rentenlasten verwandelt , die erst im vorigen Jahrhundert durch die Väter des jetztlebenden Geschlechts getilgt wurden . Das Alter der Kirchen in den drei Orten reicht zurück bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist wohl die Gründung den geistlichen Instituten zuzuschreiben , die hier den ersten größeren Besitz hatten . Es käme nach dieser Annahme für Pomnitz das Bistum Merseburg ( 1144 ) , für Obermöllern das Bistum Naumburg und für Niedermöllern das Kloster Reinhardsbrunnen ( 1089 ) in Frage . Der Gottesdienst wird in den Kapellen anfangs von den umliegenden Klöstern besorgt worden sein . Den ersten Kirchner erhält Niedermöllern 1540 . Bis dahin hatten die Einwohner der Reihe nach die Kirchlichen Verrichtungen versehen , nun aber musste dieser Kirchenbeamte die Arbeit in allen drei Kirchen besorgen . Als man auch den Unterricht der Jugend dem Kirchner zuwies , leitete er in der Parochie allein bis zum Jahre 1818 das heranwachsende Geschlecht . Erst in diesem Jahre baute man in Obermöllern eine Schule , während die Kinder von Pomnitz heute noch nach Niedermöllern zur Schule gehen .
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